das neue ZLHV Zahnmedizinisches Leistungs- und Honorarverzeichnis

Zahnmedizinisches Leistungs- und Honorarverzeichnis - ZLHV

Liebe Leser und Leserinnen,

wie schaffen wir Gerechtigkeit?

Um diese Frage sollten sich politische Suchen nach Lösungen drehen.

Im Spannungsfeld zwischen Ideen und Ist-Zustand wird daraus jedoch oft ein "Klein-Klein". Kaum etwas wird grundlegend renoviert, insbesondere dort, wo es an die Substanz geht, wird zurückgeschreckt.

Seit vielen Jahrzehnten (!) ist die Entwicklung der Zahnmedizin lähmend an ziemlich unveränderte Gebührenordnungen gefesselt.
Schon das Wort "Gebühr" ist meiner Meinung nach falsch, nachfolgend ist dann stets von Honoraren die Rede und während das eine eine nicht kritisierbare staatlich festgelegte Eigenbeteiligung am Verwaltungsvorgang suggeriert, soll doch ein Honorar ein "Ehrengehalt" für eine besondere Tätigkeit sein.

Seit 1987 sind mehr als 90% der "Gebühren" für Zahnmedizin gleich geblieben.
Zahnärzte und Zahnärztinnen können ihr davon abgeleitetes Honorar mit einem Faktor individuell anpassen. Nur wenige tun dies und erhalten so die finanziellen Spielräume, ihre Medizin weiter zu entwickeln. Viele nehmen nur die Grundgebühr - ihre Medizin verarmt, Veraltetes ist Standard, der immer billiger erzeugt werden muss.

Versicherte sind durch ihren Vertrag an feste Erstattungsbeträge gebunden - ihre Versicherer dürfen die Tarife jedoch frei anheben und so erhalten die Versicherten immer weniger Gegenleistung für ihre Beiträge, während ihnen durch die Gesetzeslage der Wechsel in einen ähnlich schlechten Vertrag fast unmöglich gemacht wird. Warum sind die Versicherungsbeiträge nicht auch seit 1987 festgeschrieben?

Das Märchen von der gerechten Gebührenordnung "GOZ" hat durch das Nichtstun der Politik Unordnung geschaffen. 

Für gesetzlich Krankenversicherte gelten Ausnahmeregeln (SGB V), eine Parallelwelt hat sich entwickelt, die in ihrem Streben nach gerechter Verteilung begrenzter Mittel ein Verwaltungsmonster geschaffen hat, in dem ein großer Teil des Geldes verbrennt, das der Gesundheit dienen sollte.

Könnte es reichen, daran herum zu reparieren?

Die PZVD will Ordnung, Freiheit, Gerechtigkeit, Vielfalt und eine offene Zukunft für Zahnmedizin!

Ordnung: Die Prioritäten müssen richtig gesetzt sein! Medizin muss Vorrang haben vor Verwaltung, Versicherbarkeit u.a.m. Streitigkeiten und Kontrollapparate mit ahnungsfreien SachbearbeiterInnen, in denen die Gelder versickern, die der Medizin dienen sollten, müssen vermieden werden, Spielregeln müssen für alle Beteiligten gelten, auch für die Versicherer!

Freiheit: Der Mensch ist ein Individuum, das sich in einer Gesellschaft bewegt. Deswegen darf nicht die Gesellschaft die Richtschnur sein, sondern Individualität muss Platz haben, sich zu entfalten.

Gerechtigkeit: Interessen von Vertragspartnern müssen fair abgewogen sein.

Vielfalt und offene Zukunft: Neues muss seinen Weg in die Realität finden. Wo es darum geht, Individuen zu heilen, muss individuelle Medizin freie Bahn haben.


Dies ist die zweite Vorlage eines einheitlichen zahnmedizinischen Leistungs- und Honorarverzeichnisses durch die Privatzahnärztliche Vereinigung Deutschlands e.V.

Der erste Vorschlag (eGOZ) hat zum Ziel, die bestehenden Verzeichnisse und Gebührenordnungen in einer einzigen zusammen zu weben. Dabei führt die "einheitliche Gebührenordnung für Zahnmedizin - eGOZ" Elemente aus der Welt der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung zusammen und ordnet die bekannten Listen zu einer echten Tabelle zusammen. Leitelemente der eGOZ sind dabei 

  • Übersichtlichkeit und
  • Gerechtigkeit.

Jedoch lehnt sich die eGOZ dabei an die bestehenden Regelwerke an, sie macht damit den Fehler, nicht weit genug zu gehen, sie befreit die Zahnmedizin nicht genügend aus den Fesseln eines dualen Versicherungssystems.

Das Zahnmedizinische Leistungs- und Honorarverzeichnis ZLHV ("ZaLeHoV") geht nun diesen Schritt weiter: Sie dreht die Prioritäten um und beschreibt die Zahnmedizin aus medizinischer Sicht und zwar ohne Beschränkungen durch eine Versicherbarkeit.

Denn die bisherigen Systeme sind gewachsen und nie grundsätzlich in Frage gestellt worden - nun ähneln sie undurchdringlichem Gestrüpp mit viel altem Holz darin.

Wenn Sie Zähne haben oder hatten und Ihnen eine individuelle Zahnmedizin für Deutschland am Herzen liegt, seien Sie herzlich eingeladen, diese Seiten hier zu durchstöbern.


Wir Zahnärztinnen und Zahnärzte wollen Sie so gut behandeln wie wir es können!

Wir wünschen Ihnen und uns frischen Wind und Luft zum Atmen für die deutsche Zahnmedizin!

Ihr 

Dr. Georg Kolle
Zahnarzt - Oralchirurg
Autor von www.zahnarztrechnung.info  - dem Portal für Praxis & Patienten und
www.die-neue-goz.de sowie www.zlhv.de.
Präsident der Privat - Zahnärztlichen Vereinigung Deutschlands e.V. - www.pzvd.de

 

Die Privat - Zahnärztliche Vereinigung Deutschlands unterstützt diese Initiative für eine einheitliche, transparente und faire Gebührenordnung. (Weitere Unterstützer sind willkommen ;-)

Stellt weiteres Hintergrundwissen zu den derzeitigen Verhältnissen und Problemen bereit und bietet Lösungen.

 

Mehr Gerechtigkeit für alle!

Wenn man alle Menschen identisch behandelt, dann wird man den Menschen nicht gerecht.

Dieser Grundsatz nach dem bereits die eGOZ erstellt ist, gilt für uns weiterhin.

Nachdem wir in der eGOZ jedoch Rücksicht auf heutige Versicherungsverhältnisse und Vorlieben von PolitikerInnen und Krankenversicherern genommen haben und Leistungsstufen A bis G vorgeschlagen haben, gehen wir im ZLHV einige Schritte weiter. Die eGOZ ist ein Kompromissvorschlag.
Das ZLHV ist eine grundsätzliche Neuordnung mit der Priorität auf individueller Medizin.

Näheres erfahren Sie auf den folgenden Unterseiten.

Bewusst fassen wir uns hier kurz, denn während die eGOZ schon aus 5 Listen eine übersichtliche Tabelle machte, konzentriert dieses Verzeichnis den vollen Leistungsumfang in einer noch kürzeren und übersichtlichen Tabelle - kurz und übersichtlich - wie diese Website.

Das Wesentliche des "ZaLeHoV"

Das ZLHV ist weiter entwickelt, weiter gedacht als die eGOZ. Mehr erfahren Sie in den Unterseiten links. Die Hauptänderungen aber sind:

Ab mit den alten Zöpfen!

Während die eGOZ die vier aktuell gültigen Leistungstabellen und die Analogleistungsliste der Bundeszahnärztekammer zusammen führt, dabei aber das Prinzip der Gebührenordnung beibehält, ja sogar einen ähnlichen Namen wählt, hat das ZLHV eine ähnliche Grundstruktur wie die eGOZ, übernimmt aber nicht die versicherungsbezogenen Kompromisse.

Auch die Grundkonstruktion einer Gebühren"Ordnung" wird hinterfragt, die in der Rechtswirklichkeit oft nur für diejenigen gilt, die als "Leistungserbringer" beschimpft und von Kostenträgern schikaniert werden, in Wirklichkeit aber die einzigen mit medizinischem Sachverstand sind!

Medizin muss Priorität haben, denn das ist ethisch richtig. Versicherbarkeit ist wichtig - aber verzichtbar. Sie darf deshalb höchstens zweitrangig sein.

Gleichbehandlung für alle!

  • Heute: Zwei- bis Dreiklassenmedizin in GKV und PKV nach BEMA, GKV-GOÄ, GOZ, GOÄ und Analogliste der BZÄK - wer soll das durchblicken?

  • eGOZ: gleiche Möglichkeiten für alle - die Leistungsstufen der eGOZ bieten Anknüpfungspunkte für Versicherungsbeteiligung.

  • ZLHV: gleiche Möglichkeiten für alle: Zahnmedizin transparent gemacht!
    Versicherung wird anderenorts geregelt.

Bewertung teilweise aus der eGOZ

  • Viele Bewertungen werden aus der eGOZ übernommen - dem Mittelweg der heutigen Systeme
  • Rote Zahlen funktionieren nicht - die ZLHV zeigt trotzdem Maß und schlägt zivile Honorare vor und benennt ein marktgesteuertes Modell zur Preisanpassung
  • Will eine neue Regierung niedrigere Preise - bitte. So lange sie kurzfristig marktorientiert angepasst werden, wäre das für die Zahnärzteschaft ok. Schlauer wäre jedoch vermutlich, den Level gleich höher anzuseten, denn dann würden Preisanpassungen durch den Markt nicht so extrem erfolgen, s.u.

Marktorientierte Preisentwicklung

Es ist weder eine kleine Gruppe Unbekannter, die die Honorare prüft und nach Verhandlungen mit Kostenerstattern neu festlegt, noch stehen die Preise still - weder nach oben noch nach unten!

Das Honorar-Anpassungssystem ist marktorientiert, das Grundhonorar für jede einzelne Leistung verändert sich sanft nach oben oder unten, je nachdem, wie die Preistendenz im vorangegangenen Jahr war.

Aktualisierungshinweis

Die ZLHV ist als Entwurf im Vorstand der PZVD konsentiert.

Sie wurde im PZVD-Brief 2021 und hier auf www.zlhv.de veröffentlicht.

Beachten Sie: es handelt sich um einen Entwurf!

Die gesellschafsfreundliche Ausarbeitung und politische Konkretisierung begleiten wir gern.